Hass und Hetze nehmen zu – im digitalen Raum ebenso wie im öffentlichen Leben. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, fördern wir im Zeitraum 2025/2026 gezielt Projekte, die sich aktiv für Respekt, Toleranz und demokratische Werte einsetzen. Unser Fokus liegt dabei auf vier zentralen Themenfeldern und Gruppen, die in besonderem Maße von Hass, Ausgrenzung und Anfeindungen betroffen sind:
Studien zeigen ein wachsendes Auseinanderdriften der Geschlechter: Während sich viele junge Frauen progressiven und liberalen Werten zuwenden, orientieren sich junge Männer zunehmend an rechts-konservativen Weltbildern. Diese Dynamik trifft auf bestehende Ungleichgewichte – mit der Folge, dass insbesondere Frauen sowie queere, trans, und nicht-binäre Menschen verstärkt Ziel von Hassrede, Diskriminierung und Angriffen werden. Deshalb fördern wir Initiativen, die sich gegen Sexismus, Frauen- und Queerfeindlichkeit und antifeministische Strömungen richten – und sich für Gleichberechtigung sowie die aktive Einbindung von Männern als Verbündeten einsetzen.
Beispielprojekte können sein: Bildungsformate für Jungen und Männer zur Reflexion von Männlichkeitsbildern/Stereotypen, kreative Auseinandersetzungen mit Geschlechternormen oder Weiterbildungsangebote zu geschlechtsspezifischer Diskriminierung z.B. in Schulen oder der sozialen Arbeit.
Wir unterstützen Projekte, die sich für den Schutz und die Stärkung von Menschen mit Migrations- oder Fluchtgeschichte einsetzen, die besonders häufig von rassistischer Hetze, Ausgrenzung und rechter Gewalt betroffen sind. Ziel der Projekte ist es, präventive Maßnahmen zu entwickeln, die den Schutz vor Gewalt & Hetze fördern und gleichzeitig der gesellschaftlichen Stigmatisierung entgegenwirken.
Beispielhafte Projekte sind Rechtsberatung oder (psychosoziale) Unterstützung für Betroffene rassistischer Gewalt, Schulungen für Fachkräfte oder auch Workshops zur Förderung von Zivilcourage.
Auch junge Menschen sind besonders anfällig für extremistische Narrative und digitale Hassbotschaften. Deshalb fördern wir Projekte, die an Schulen und in der beruflichen Bildung demokratische Werte und politische Bildung stärken. Wichtig ist uns dabei, gezielt auch Schulen außerhalb des Gymnasiums zu erreichen – darunter Real-, Mittel- und Gesamtschulen, Berufsschulen sowie Fach- und Berufsoberschulen. So wollen wir demokratische Bildung über ein breites Spektrum von Bildungseinrichtungen hinweg verankern und stärken.
Dies kann über Projekttage, politische Planspiele oder auch Exkursionen – etwa zu Gedenkstätten – zu Themen wie Anti-Extremismus, politischer Teilhabe oder Demokratie geschehen.
Wir fördern Projekte, die sich für faktenbasierte digitale Auseinandersetzungen und die Stärkung der Medienkompetenz einsetzen. Uns geht es darum in allen Altersstufen das Verständnis für Hintergründe einzelner Social Media-Angebote oder Künstlicher Intelligenz zu verstehen, Algorithmen, die benutzt werden oder die Datenbasis, auf der Ergebnisse entstehen, zu kennen und einschätzen zu können.
Wir unterstützen zum Beispiel Trainings für Kinder und Jugendliche zur Einschätzung von (Des-)Information und Schulungsangebote für Eltern und Lehrkräfte zu Fragen wie: Welche Quellen im Internet sind vertrauenswürdig? Wie kann ich mit “hate speech” im Internet umgehen? Wie entsteht gezielte Desinformation und wie kann sie sich verbreiten? Wie entsteht auf digitalen Plattformen das, was mir persönlich angezeigt wird?